Ein Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) setzt die vorherige Umsetzung einiger Digitalisierungsprozesse und der damit verbundenen Möglichkeit zur Installation von Konnektoren voraus. Daher wird eine Bestandsaufnahme über den Grad der Digitalisierung von Rehabilitationseinrichtungen in Bayern durchgeführt. Die Bestandsaufnahme dient zum einen zur Bestimmung des digitalen Reifegrades der Einrichtungen und zum anderen der Feststellung der „TI-Fähigkeit“.
In einem ersten digitalen Workshop werden die Themen der Bestandsaufnahme definiert. Beteiligt an diesem Workshop sind:
- Träger von Reha-Einrichtungen (VPKA-Mitglieder, DRV)
- Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP)
- Projektteam (IST, eHealth Labor, Monks)
Die Erhebung der Daten im Rahmen der Bestandsaufnahme erfolgt durch eine teilstrukturierte Online-Befragung bayerischer Reha-Einrichtungen. Die Teilstrukturierung bietet den Reha-Einrichtungen die Gelegenheit, detaillierte und ergänzende Antworten zu formulieren. Die Befragungsergebnisse werden in einem zweiten (digitalen) Workshop mit den Beteiligten des ersten Workshops validiert und verfeinert. Final werden die Ergebnisse in Form von Handlungsempfehlungen zur Steigerung des Digitalisierungs- und Vernetzungsgrades der bayerischen Reha-Einrichtungen dargestellt.
Gegen Ende der Projektlaufzeit wird eine Arbeitsgruppe initiiert. Diese wird nach Abschluss des Forschungsprojekts (März 2022) ihre Arbeit aufnehmen, um die Steigerung des Digitalisierungs- und Vernetzungsgrades der bayerischen Reha-Einrichtungen voranzutreiben und aus Sicht der Rehabilitationseinrichtungen erfolgreich umzusetzen. Interessierte können sich im Rahmen der Online-Umfrage für die Arbeitsgruppe eintragen oder direkt mit dem Projektteam Kontakt aufnehmen.
Ziel des Stakeholder-Workshops I war die Erörterung und Diskussion wesentlicher Inhalte der quantitativen Erhebung zur Feststellung des Digitalisierungsgrades sowie der TI-Fähigkeit bayrischer Reha-Einrichtungen. Neben dem Forschungskonsortium waren Vertreter:innen des Verbands der Privatkrankenanstalten in Bayern (VPKA) e.V., der Deutschen Rentenversicherung (DRV) sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) anwesend.
Während der Erstellung des Fragebogens fand ein andauernder OTH-interner Austausch zwischen dem IST und dem Labor eHeath über die Messbarkeit und die Quantifizierbarkeit zur Feststellung des Digitalisierungsgrades sowie der TI-Fähigkeit bayrischer Reha-Einrichtungen statt. Um eine optimale Quantifizierung und Vergleichbarkeit der Ergebnisse – etwa gegenüber dem akut-stationären Sektor – zu erreichen, wurde festgelegt, dass sich die Befragung an den Faktoren des EMRAM-Reifegradmodells der Firma HIMSS Analytics (Webseite) orientiert. Da dieses auf die Anwendung in Akut-Krankenhäuser ausgelegt ist, wurden die den jeweiligen Stufen zugrundeliegenden Faktoren auf den Reha-Bereich adaptiert.
Auf Basis von Literaturrecherchen, des internen Austauschs sowie den Ergebnissen des Stakeholder-Workshops wurde der Fragebogen erstellt. Dieser wurde durch einen kombinierten Pre- und Funktionstest durch die Teilnehmenden des Stakeholder-Workshops I getestet und freigegeben. Die Befragung fand im Zeitraum von 07.06.2021 bis 05.07.2021 webbasiert statt und wurde durch die Verbände und das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unterstützt.
Phase 2 des Teilprojekts untergliedert sich in die Auswertung der Befragung und den Stakeholder-Workshop II.
Die standardisierten Elemente der Befragung wurden softwaregestützt mittels IBM SPSS Statistics 27 quantitativ ausgewertet. Die offenen Fragestellungen wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Während der Auswertungsphase fand ein reger OTH-interner Austausch zwischen dem IST und dem Labor eHeath hinsichtlich der Interpretation IT-spezifischer Fragen statt. Basierend auf den Ergebnissen wurde ein erster Entwurf des Ergebnisberichts erstellt. Der Entwurf wurde innerhalb des Projektteams abgestimmt und diente als Grundlage für den Stakeholder-Workshop II.
Ziel des Stakeholder-Workshops II war es, ausgehend von den Erhebungsergebnissen Handlungsempfehlungen zur Steigerung des Digitalisierungs- und Vernetzungsgrades der bayerischen Reha-Einrichtungen zu identifizieren und zu formulieren. Neben dem Forschungskonsortium waren Vertreter:innen des Verbands der Privatkrankenanstalten in Bayern (VPKA) e.V. sowie des Bundesverbands Deutscher Privatkliniken (BDPK) e.V., der Deutschen Rentenversicherung (DRV), projektbeteiligter sowie weiterer interessierter Reha-Einrichtungen und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) anwesend. Die Ergebnisse des Workshops fließen in den Ergebnisbericht ein.
Aktuell befindet sich das Teilprojekt in der letzten Phase, der Phase III. In dieser werden die im Stakeholder-Workshops II erarbeiteten Handlungsempfehlungen finalisiert sowie mit den Erhebungsergebnissen zusammengeführt und in den Auswertungsbericht niedergeschrieben.
Darüber hinaus soll eine Arbeitsgruppe zum Austausch über den Digitalisierungs- und Vernetzungsgrad der bayerischen Reha-Einrichtungen und damit verbundener Best practise-Lösungen gebildet werden. Basis dafür sind Projektbeteiligte und Teilnehmer:innen der Workshops. Interessierte können mit dem Projektteam Kontakt aufnehmen.
Der Abschlussberichts sowie eine Executive Summary des Teilprojekts sind veröffentlicht und frei zugänglich:
Haug, Sonja; Scharf, Anna (2022): Auf dem Weg zur Telematikinfrastruktur. Erfassungund Evaluierung des Digitalisierungsgrades bayerischer Rehabilitationseinrichtungenim Projekt „Reha-/TI-Konsil“. Projektbericht. Regensburg: OTH Regensburg. DOI: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.20714.39361
Haug, Sonja; Scharf, Anna (2022): Auf dem Weg zur Telematikinfrastruktur. Erfassung und Evaluierung des Digitalisierungsgrades bayerischer Rehabilitationseinrichtungen im Projekt „Reha-/TI-Konsil“. Executive Summary. Regensburg: OTH Regensburg. DOI: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.32458.44484
Der Abschlussbericht und die Executive Summary des Teilprojekts sind veröffentlicht und können unter dem Reiter "Veröffentlichungen" eingesehen werden.
Ansprechpartnerinnen:
Prof. Dr. Sonja Haug (sonja.haug@oth-regensburg.de)
Anna Scharf, M.A. (anna.scharf@oth-regensburg.de)
Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung (IST)